Sie war 18 und kam aus Eritrea. In Libyen wurde sie, wie viele ihrer Landsleute, von der Schleusermafia eingesperrt, über Wochen oder Monate, und wartete auf die Überfahrt. Eines Tages explodierte in ihrem Gefängnis eine Gasflasche. Das junge Mädchen erlitt schwere Verbrennungen. So kam sie auf das Boot. Dort starb sie, wahrscheinlich am 16. April 2015. Sie hieß Welela.
Dass man ihren Namen kennt, ist den mühevollen Nachforschungen engagierter Helfer auf Lampedusa zu verdanken. Sie haben den Bruder des Mädchens ausfindig gemacht, der berichten konnte. Ihr Grab auf dem Friedhof von Lampedusa steht für all die Namenlosen, von deren Leben und Sterben fast nichts bekannt ist. Einige weitere Flüchtlinge haben sie hier in Zusammenarbeit mit der Kommunalgemeinde bestattet. Eze Chidi, geboren in Nigeria am 26. Februar 1973, auf dem Meer gestorben am 21. Januar 2009. Ester Ada aus Nigeria, 18 Jahre alt, gestorben am 16. April 2009. Oder Yassin aus Eritrea, ein Junge, von dem man fast nur weiß, dass er am 7. September 2015 tot in Lampedusa ankam.
Kirchenleitungsreise der EKvW nach Italien 3.-8.3.2017
Posted by Kirche unterwegs – Reiseblogs der EKvW on Mittwoch, 8. März 2017