Flüchtlingshilfe im Süden Italiens

Eine Kirchenleitungsdelegation der Evangelischen Kirche von Westfalen reist vom 3. bis 8. März nach Italien, um sich über die Flüchtlingshilfe der italienischen Waldenserkirche auf Sizilien und Lampedusa zu informieren.

Die Waldenserkirche hilft auf vielfältige Weise afrikanischen Flüchtlingen, die im Süden Italiens ankommen. Das Projekt »Mediterranean Hope« wird vom Bund der evangelischen Kirchen in Italien (FCEI) getragen. Es umfasst unter anderem eine Beobachtungsstation zur Migration auf Lampedusa und das »Haus der Kulturen« in Scicli (Sizilien). Dort können minderjährige unbegleitete Jugendliche, allein reisende Frauen und andere Schutzbedürftige unterkommen.

Stationen der neunköpfigen Delegation unter Leitung von Präses Annette Kurschus sind Scicli, Ragusa und Palermo auf Sizilien, Lampedusa und Rom. Zum Programm gehören u.a. Begegnungen mit Vertretern der Waldenserkirche, mit Flüchtlingen und mit dem Leiter der italienischen Küstenwache auf Lampedusa. Zu den Erfahrungen der Zusammenarbeit von Staat und Kirche in dem Pilotprojekt für humanitäre Korridore für besonders gefährdete Flüchtlinge wird es in Rom Gespräche im italienischen Innenministerium und im Außenministerium geben.

Die Evangelische Kirche von Westfalen (EKvW), seit vielen Jahren mit der Waldenserkirche partnerschaftlich verbunden, unterstützt »Mediterranean Hope«. Die Waldenser, eine kleine evangelischen Glaubensgemeinschaft, haben ihre Wurzeln im 12. Jahrhundert und wurden über Jahrhunderte als Ketzer verfolgt. Erst seit 1984 dürfen sie in Italien ihre Religion frei ausüben.